- Extreme Regelschmerzen („so als würde ich durch einen Fleischwolf gedreht“),
- Übelkeit („wirklich, es ist viel schlimmer als nach einer durchzechten Nacht“),
- Durchfall („sodass ich manchmal den ganzen Tag auf dem WC verbringe und weine“)
Geschichten wie die von Juliane – und weitaus kompliziertere – gibt es unzählige, und nicht immer haben sie ein gutes Ende: Manche Frauen haben ihr Leben lang mit der chronischen Erkrankung zu kämpfen.
Die Anzahl der betroffenen Frauen im Alter zwischen Pubertät und Wechseljahren liegt schätzungsweise zwischen fünf und 15 Prozent – genauere Zahlen gibt es leider nicht. Auch die Ursachen sind weitestgehend unbekannt.
Judith Bildau, Fachärztin für Frauenheilkunde erklärt in einem Interview mit „MamaDoc“: „Die Endometriose unterliegt dem Monatszyklus; sie ist eine relativ häufig auftretende, gutartige, aber sehr schmerzhafte Erkrankung. Typisch ist, dass gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe – das Endometrium – außerhalb der Gebärmutter in benachbarten Organen auftritt.“
Die ganze Zeit mit Schmerzen leben
Einige Frauen haben durch Verwachsungen oder Verklebungen beispielsweise an den Eierstöcken sogar den ganzen Monat lang Beschwerden – so auch die 30-jährige Melanie G. aus Westerstede. „Ich hatte seit Beginn meiner Periode mit 14 Jahren und noch bis 18 Jahre durchgängig Schmerzen.“Endometriose gleich Unfruchtbarkeit?
Apropos Sex – und Kinderwunsch: Dass mit der Endometriose nicht zwangsläufig eine Unfruchtbarkeit einhergeht, weiß beispielsweise die 38-jährige Christiane: Trotz der Krankheit bekam sie sogar vier Kinder:„Meine Erstdiagnose erhielt ich schon im Jahr 2006. Im Gegensatz zu vielen anderen Leidensgenossinnen hatte ich aber riesiges Glück, dass ich mit meinen Kids so reich beschenkt wurde. Im letzten Jahr allerdings musste ich mich wegen einer zusätzlich diagnostizierten Adenomyose, einer besonderen Form der Endometriose, von meiner Gebärmutter trennen.“
Linktipps für Betroffene
- Endometrioszentrum nach PLZ finden (Stiftung Endometrioseforschung)
- Endometriose Vereinigung Deutschland e.V.
Warum ist die Krankheit immer noch ein Tabu?
Viele Frauen, die unter der Krankheit leiden, fühlen sich aber einfach unverstanden – und wollen unbedingt darüber reden und sich mit anderen Betroffenen und vor allem auch Nicht-Betroffenen austauschen. „Den Schmerz können wir oft mit Hormonbehandlungen oder eben Operationen beheben oder lindern“, schreibt Alina W. aus Wuppertal. „Am allerschlimmsten finde ich aber das Unverständnis, auf das wir Endometriose-Frauen noch immer treffen. Endometriose scheint noch immer ein Tabuthema zu sein. Und ich verstehe überhaupt nicht, warum das im 21. Jahrhundert immer noch so sein muss.“Ich habe eine Bitte an alle Menschen ohne Endometriose: Schaut richtig hin, fragt bei Zweifeln nach, urteilt niemals voreilig! Da bedarf es ganz dringend mehr Aufklärung.“