Schlauchbrust & Rüsselbrust: Was kann ich tun?

Zu klein, verformt oder hängend. Viele Frauen sind mit der Form ihrer Brüste unzufrieden – eine der häufigsten Verformungen der Brust ist die sogenannte Schlauchbrust. Wie Rüsselbrüste aussehen und, ob eine Behandlung sinnvoll und notwendig ist, liest du hier.

Was ist eine Schlauchbrust?

Eine Schlauch- oder auch Rüsselbrust bzw tubuläre Brust ist eine Fehlbildung der Brust. Meistens macht sie sich in der Pubertät eines Mädchens bemerkbar. Die Schlauchbrust entsteht durch eine Wachstumsstörung der Brustdrüsen. Dadurch wächst der untere Teil der Brust weniger, als der Obere. Das Ergebnis: eine hängende und schlauchartige Brustform. Oft geht eine tubuläre Brust auch mit einem insgesamt kleinen Busen, großen Brustwarzenvorhöfen und einer abwärts zeigenden Brustwarze einher. Übrigens: Die Fehlbildung ist genetisch bedingt. Pflege, richtige BHs oder gezielter Sport, was bei Hängebrüsten vorbeugend wirken kann, helfen gegen eine Rüsselbrust also nicht.

Wie sieht eine tubuläre Brust aus?

Schlauchbrüste sind typischerweise am Brustansatz flach und eher spitz als rund. Der obere Teil der Brust ist meist größer als der untere und die Brustwarzen sind nach unten geneigt. Die tubuläre Brust wird in vier Ausprägungen eingeteilt:
  • Grad: Einer der unteren Quadranten der Brust fehlt oder ist nur gering ausgebildet. Hier ist der äußere Bereich unter der Brustwarze unterentwickelt – dadurch sieht die Brust aus, als würde sie nach außen schauen. Brustwarze und Brustgröße sind meist unverändert.
  • Grad: Beide unteren Quadranten der Brust fehlen, aber der Hautmantel ist ausreichend ausgebildet. Hier ist der ganze untere Teil der Brust unterentwickelt und die Unterbrustfalte ist etwas angehoben – dadurch wirkt die Brust hängend. Außerdem wirkt die Brust verhältnismäßig klein.
  • Grad: Beide untere Quadranten der Brust fehlen und der Hautmantel ist unzureichend ausgebildet. Hier sind die Brüste deutlich kleiner und hängen stärker. Es zeigt sich klar eine längliche Schlauchform.
  • Grad: Alle vier Quadranten fehlen oder sind unterentwickelt. Bei einer Schlauchbrust vierten Grades sind die Brustwarzen oft überproportional groß und die Brüste selbst hängen stark.

Kann ich mit einer tubulären Brust stillen?

Ja! In der Regel können Frauen mit einer Rüsselbrust ganz normal stillen. Erreicht die Fehlbildung der Brust einen hohen Grad, kann es sein, dass auch das Brustdrüsengewebe eingeschränkt ist. Dadurch wird vielleicht weniger Muttermilch produziert. Ist das der Fall, kann eine Stillberaterin helfen und gegebenenfalls Zufüttern empfehlen.

Was tun bei tubulärer Brust?

Viele Frauen mit einer Rüsselbrust schämen sich für die Brustform. Sie wollen keine figurbetonte Kleidung tragen und meiden Bikinis – diese psychischen Belastungen können die Lebensqualität stark einschränken. Eine Schlauchbrust kann sich auch negativ auf das Liebesleben von Frauen auswirken, wenn sie sich nicht nackt von ihrem Partner zeigen wollen. Optisch kaschieren lässt sich eine tubuläre Brust mit Push-Up BHs und einer aufrechten Haltung. Korrigieren lässt sich die Fehlbildung aber nur mit einem operativen Eingriff.

Schlauchbrust-OP – ja oder nein?

Je nachdem, wie stark die Rüsselbrust ausgebildet ist, kommen unterschiedliche Operationen in Frage. Oft wird eine Kombination aus einer Brustvergrößerung und gleichzeitiger Bruststraffung durchgeführt. Die Brustvergrößerung kann mit Silikonimplantaten oder mit Eigenfett durchgeführt werden. Die Kosten einer solchen Operation können zwischen 4.500 und 7.000 Euro liegen – je nachdem welche und wie viele Eingriffe nötig sind, kann es aber auch teurer werden. Krankenkassen übernehmen die Behandlung in der Regel nur, wenn die tubuläre Brust nachweislich psychische oder körperliche Beschwerden auslöst.