Helfen Tampons mit Hanföl gegen Regelschmerzen?

Brauchkrämpfe, Unterleibsschmerzen und Co. Die Liste der typischen Regelschmerzen ist lang. Mittel gegen die Beschwerden gibt es auch reichlich – aktuell kursiert im Netz ein neuer Trend, der als Wundermittel gehandelt wird. CBD-Öl – also Hanföl – auf Tampons soll Regelschmerzen natürlich lindern. Wir sind der Sache mal auf den Grund gegangen.

Wie wirkt Hanföl? Und machen die Tampons high?

Erstmal vorweg – CBD bezeichnet ein nicht psychoaktives Cannabinoid, das aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnen wird. CBD solle schmerzlindernd und entkrampfend wirken. Hierbei geht es also nicht um den Wirkstoff THC, der psychoaktiv ist und „high“ macht. Durch seine krampflösende und schmerzstillende Wirkung gilt CBD-Öl oft als natürliches Schmerzmittel. Viele Frauen benutzen den Wirkstoff schon seit Jahren, um Regelschmerzen zu stillen. In einem eher neuen Trend wird das Öl jedoch nicht mehr nur eingenommen, sondern mit einem Tampon in die Vagina eingeführt. Dadurch soll das CBD-Öl da wirken, wo es benötigt wird.

Wirken die Tampons mit Hanföl überhaupt?

CBD-Öl wirkt krampflösend und schmerzlindernd. Es soll auch bei depressiven Verstimmungen hilfreich sein. Alle diese Wirkungen bei oraler Einnahme sind bereits belegt. Ob und wie das Öl wirkt, wenn es durch die Vagina in den Körper gelangt, ist allerdings noch nicht erforscht.  

Tampons mit CBD-Öl – in Deutschland erlaubt?

Spezielle Cannabis-Tampons oder Cannabis-Zäpfchen gibt es in zwei amerikanischen Bundesstaaten, Kaliforniern und Colorado, bereits testweise zu kaufen. Einige Frauen schwören schon jetzt auf ihre Wirkung.

Einige Frauenzeitschriften raten Frauen deshalb, sich die Tampons einfach selber zu machen. Dafür werden einfach ein paar Tropfen des CBD-Öls, das auch in Deutschland legal gekauft werden kann, auf einen Tampon geträufelt. Nachdem das Öl eingezogen ist, wird der Tampon einfach eingeführt. Bis zu sechs Stunden soll die schmerzlindernde Wirkung dann anhalten.

Selbstgemachte CBD-Tampons: Kann das gefährlich werden?

Viele Gynäkologen haben sich schon gegen die selbstgemachten Cannabis-Tampons ausgesprochen. So kann das Öl auf dem Tampon beispielsweise gar nicht in den Körper gelangen, da es mit dem Menstruationsblut in den Tampon gesaugt wird. Das Magazin Utopia zitiert Dr. Christian Albring, den Präsidenten des Berufsverbandes der Frauenärzte, so:
„Abgesehen davon, dass Öl das Scheidenmilieu stört, ist eine medikamentöse Wirkung von CBD-Öl bei einem solchen Vorgehen eher unwahrscheinlich, und eine Schmerzlinderung vielleicht als Placebo-Effekt erklärbar.“
Neben einem höheren Infektionsrisiko solltest du außerdem immer bedenken, dass jede Manipulation deines Tampons das Risiko für das toxische Schocksyndrom erhöhen könnte.

Gegen die orale Aufnahme von CBD-Öl, sowie andere bewährte Tricks bei Regelschmerzen (wie Wärme und Entspannung) ist natürlich nichts einzuwenden.