Wechseljahrbeschwerden – die häufigsten Wechselbeschwerden

Während der Wechseljahre stellt sich dein Hormonhaushalt komplett um. Vor allem die Hormone Progesteron und Östrogen werden in dieser Zeit weniger produziert. Das, sowie andere Dinge, führen bei einem Großteil der Frauen zu Wechseljahrbeschwerden. Hier findest du einen Überblick über die verschiedenen Wechselbeschwerden.

Was du hier findest

Wechseljahrbeschwerden: Antworten auf deine Fragen

Ab wann fangen die Beschwerden an? Wie lange dauern sie?

Oft lassen die ersten Wechseljahrbeschwerden nicht lange auf sich warten. Bei vielen Frauen zeigen sie sich während der Perimenopause. Erst in der Postmenopause klingen die Beschwerden dann wieder ab. Studien zufolge leiden Frauen, bei denen die Wechselbeschwerden in der Prämenopause einsetzen, etwa zwölf Jahre darunter – Frauen, bei denen die Beschwerden später einsetzen (in der Postmenopause) nur etwa dreieinhalb Jahre.

Kommen Wechselbeschwerden bei allen Frauen gleichstark vor?

Nein, Wechseljahrbeschwerden sind von Frau zu Frau unterschiedlich. Zahlreiche Faktoren der Umwelt und Genetik entscheiden, welche Beschwerden du spürst und wie stark die Wechselbeschwerden ausgeprägt sind.

Wechseljahrbeschwerden, die den Körper betreffen

Am häufigsten beklagen Frauen körperliche Beschwerden in den Wechseljahren: Von Schweißausbrüchen über Gelenkschmerzen bis hin zu Herzrasen.

Hitzewallungen in den Wechseljahren

Eine der häufigsten Wechseljahrbeschwerden sind Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Plötzlich ist dir warm oder sogar heiß und du schwitzt wie nach einem Marathon. Sehr viele Frauen in den Wechseljahren klagen über die Hitzeattacken – denn sie können ganz schön lebenseinschränkend sein. Wir haben deshalb einige Tipps bei Hitzewallungen gesammelt. Außerdem geben wir dir einen Überblick über mögliche Behandlungsmaßnahmen.

Schlafstörungen in den Wechseljahren

Viele Frauen berichten in der Menopause über verschiedenste Schlafprobleme – von Einschlafen bis Durchschlafen. Diese Art von Wechseljahrbeschwerden führen oft zu Erschöpfung und Müdigkeit – das wirkt sich negativ auf das Allgemeinbefinden auswirkt. Ein möglicher Grund dafür kann beispielsweise Nachtschweiß sein. Aber auch die hormonellen Veränderungen, wie der abnehmende Östrogenspiegel, können zu Schlaflosigkeit führen: Denn auch Botenstoffe in deinem Gehirn, welche die Schlafphasen steuern, können davon beeinflusst werden.

Gewichtszunahme in den Wechseljahren

Viele Frauen bemerken in der Menopause, dass sie jetzt viel schneller zunehmen. Vielleicht hat die Gewichtszunahme mit einem veränderten Lebensstil zu tun: Bewegst du dich vielleicht wegen anderen Wechseljahrbeschwerden weniger? Auch, wenn sich an deinem Lebensstil nichts verändert hat, nimmst du vielleicht trotzdem zu. Das kann daran liegen, dass du in den Wechseljahren einen geringeren Kalorienbedarf hast, als früher. Denn im Alter nimmt die Muskelmasse ab – und der Energieumsatz findet vor allem in den Muskeln statt.

Wechselbeschwerden: Herzrasen

Herzrasen in den Wechseljahren kommt bei einigen Frauen vor. Herzrasen bedeutet, dass dein Herz zu schnell schlägt. Normal sind zwischen 60 und 100 Schläge pro Minute – bei körperlicher Anstrengung klopft natürlich auch das Herz schneller (auch über 140 Schläge pro Minute). Herzrasen in den Wechseljahren tritt jedoch auch bei Ruhe auf – das macht es so unangenehm und beängstigend. Wenn zu diesen Wechseljahrbeschwerden dann noch Kreislaufprobleme oder Atemnot dazukommen, sind Frauen natürlich besorgt. Auch hier ist jedoch meist der Östrogenspiegel verantwortlich. Bei einem niedrigen Östrogenspiegel ziehen sich die Arterien zusammen – das verändert den Blutdruck und eventuell auch den Herzschlag. Herzrasen in Ruhesituationen oder nachts sind meistens unbedenklich, es kann sich dabei aber auch um ein Symptom einer Erkrankung wie einer Herzrhythmusstörung handeln. Sprich bei Unsicherheit besser mit deinem Arzt über deine Sorgen.

Osteoporose in den Wechseljahren

Osteoporose ist eine der häufigsten Erkrankungen in den Wechseljahren. In den Wechseljahren steigt das Risiko für den Knochenschwund. Das hat wieder mit dem sinkenden Östrogenspiegel zu tun - ein Östrogenmangel kann das Abbau der Knochendichte erhöhen. Welche Risikofaktoren es für Osteoporose in den Wechseljahren gibt und, was du zur Vorbeugung tun kannst, liest du in unserem Beitrag zum Thema.

Brustschmerzen in den Wechseljahren

Mit Brustschmerzen hast du vielleicht immer mal wieder zu kämpfen. In der Pubertät, in der Schwangerschaft und Stillzeit, sowie an zyklusabhängigen Tagen können die Brüste und Brustwarzen schmerzen. Aber auch in den Wechseljahren kann es zu Schmerzen und einem unangenehmen Druckgefühl der Brüste kommen. Ausgelöst werden diese Wechseljahrbeschwerden durch die Hormonumstellung. Bei einem Östrogenmangel kann es zu Wassereinlagerungen kommen – dadurch schwellen auch die Brüste an und spannen oder schmerzen. Das Hormon Prolaktin, das normalerweise für die Milcheinlagerung verantwortlich ist, sorgt dafür, dass die Brust in den Wechseljahren mehr durchblutet ist. Das kann zu Schmerzen führen. Manchmal können Knoten und Zysten auch zu den Wechselbeschwerden führen. Aber keine Angst: Oft handelt es sich um gutartige Brustveränderungen, die gut behandelt werden können. Sprich mit deinem Arzt, wenn du eine Brustveränderung feststellst oder von starken Brustschmerzen geplagt bist.

Wechselbeschwerden: Blutungen & Sexualität

Wechseljahrbeschwerden: Blutungen

Vor allem in der Menopause ist ein unregelmäßiger Zyklus beziehungsweise stärkere oder leichtere Blutungen normal. Dein Körper stellt sich in diesem Zeitraum erst auf die neue Lebensphase ein. Viele Frauen bemerken auch, dass die Blutungen häufiger vorkommen. Das kann daran liegen, dass durch die hormonelle Umstellung dein Zyklus verkürzt ist. Aber auch das genaue Gegenteil (also ein ungewöhnlicher langer Zyklus von bis zu 45 Tagen) ist möglich.

Im Alter von etwa 52 Jahren haben viele Frauen ihre letzte Periode – kommt es ein Jahr lang nicht mehr zu einer Menstruation, hast du offiziell die Postmenopause erreicht. Jetzt musst du in der Regel nicht mehr mit Blutungen rechnen. Kommen sie trotzdem noch vor, kann das ein Anzeichen für eine Erkrankung – beispielsweise einen Tumor sein. Blutungen in der Postmenopause solltest du immer untersuchen lassen.

Sexualität: Lustlosigkeit in den Wechseljahren

In und nach den Wechseljahren klagen einige Frauen über Lustlosigkeit und vermindertes sexuelles Verlangen. Wie sich der sinkende Östrogenspiegel auf die Sexualität auswirkt, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Klar ist jedoch, Östrogen beeinflusst die Fähigkeit, sexuell erregt zu werden, nicht. Ein Östrogenmangel kann aber die Schleimhäute der Vagina austrocknen – das kann Sex unangenehmer machen und so die Lust drauf vermindern. Auch seelische Gründe können für die Lustlosigkeit in den Wechseljahren verantwortlich sein:
  • Frauen fühlen sich aufgrund körperlicher Veränderungen nicht mehr so wohl in ihrem Körper.
  • Zukunftsängste und Stress vermindern die Lust.
  • Die Beziehung zum Partner verändert sich (beispielsweise aufgrund der Dauer oder wegen Kommunikationsproblemen).
Lustlosigkeit ist übrigens kein typisches Frauenproblem. Auch viele Männer bemerken im Alter (in ihrer Andropause) ein geringeres sexuelles Verlangen.

Wechselbeschwerden: Schönheit

Wechseljahrbedingte Hautprobleme & Bindegewebestörungen

In den Wechseljahren wird die Haut oft dünner, trockener und weniger elastisch. Durch den sinkenden Östrogenspiegel wird nämlich weniger Kollagen produziert. Das Protein ist ein wichtiger Bestandteil im Bindegewebe. Es sorgt beispielsweise für die Feuchtigkeitsversorgung. Wenn in der Haut nicht mehr so viel Wasser gespeichert ist, kann es zu Juckreiz und Rötungen kommen. Außerdem kann es zu verschiedenen anderen Hautprobleme kommen.
  • Faltenbildung
  • unreine Haut, Pickel
  • trockene Haut
  • Cellulite an Brust, Bauch, Oberarmen, Oberschenkeln und Po
  • Dehnungsstreifen an Fettpölsterchen
  • Entstehung von Altersflecken
  • Wunden heilen langsamer.
Vor allem Cellulite führt bei vielen Frauen in den Wechseljahren zu Unsicherheiten – sie fühlen sich in der eigenen Haut nicht mehr wohl. Führe dir hier immer vor Augen, dass es sich hierbei um einen natürlichen Prozess deines Körpers handelt und die Dellen viele (auch jüngere) Frauen betreffen.

Haarausfall und Anzeichen von Vermännlichung

Durch den Östrogenmangel kann es in den Wechseljahren auch zu Anzeichen von Vermännlichung kommen. Weil der Anteil an männlichen Hormonen wie Testosteron nicht abnimmt, der Anteil an weiblichen Hormonen aber schon, bemerkst du vielleicht eine stärkere Gesichtsbehaarung. Aus demselben Grund kommt es in den Wechseljahren auch oft zu Haarausfall oder generell dünnerer Kopfbehaarung.
Östrogen hilft deinem Körper übrigens auch bei der Aufnahme von Mineralien wie Kalzium. Deswegen kann es in den Wechseljahren auch schnell zu einem Kalziummangel kommen. Das kann zu brüchigen Zähnen, veränderter Zahnstruktur oder Zahnausfällen führen. Wenn du Anzeichen für einen Mangel bemerkst, solltest du deswegen mit einem Arzt sprechen.

Psychische Beschwerden in den Wechseljahren

Die Wechseljahre stellen einen neuen Lebensabschnitt für Frauen da. Diese großen Veränderungen des eigenen Körpers beeinflussen natürlich auch die Psyche auf verschiedene Arten.

Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit

Schwankende Hormonspiegel in den Wechseljahren führt oft zu Stimmungsschwankungen und erhöhter Reizbarkeit. Körperliche Faktoren wie Schlafstörungen können diese Wechseljahrbeschwerden verschlimmern.

Gedächtnisstörungen & Konzentrationsprobleme

Ein großer Teil der Frauen in den Wechseljahren klagt auch über kognitive Einschränkungen wie Gedächtnis- oder Konzentrationsstörungen. Es wird vermutet, dass der Östrogenmangel in den Wechseljahren bestimmte Gehirnregionen beeinflussen und so die Beeinträchtigungen auslösen könnte. Mit diesen Wechseljahrbeschwerden ist jedoch nicht die Demenz gemeint – hier handelt es sich um die krankhafte Veränderung des Gehirns. Zusammenhänge zwischen einer Alzheimer-Erkrankung und den Wechseljahren sind aktuell noch nicht vollständig geklärt.