Nervig, beängstigend, warnend: Zwischenblutungen

Zwischenblutungen können ein deutliches Warnsignal dafür sein, dass etwas nicht stimmt. Welche Ursachen diese Blutungen auslösen und was du machen kannst, zeigen wir dir.

In diesem Artikel:

Deine Regelblutung sollte eigentlich erst in zwei Wochen kommen, doch trotzdem hast du morgens etwas Blut im Slip. Ist das etwa eine Zwischenblutung? Diese treten schließlich zusätzlich zur Menstruation auf. Bevor du nun lange grübelst, was hinter dieser Blutung stecken kann, helfen wir dir weiter. Wir zeigen dir die verschiedenen Ursachen und empfehlen, ab wann du ärztlichen Rat einholen solltest.

Blut ist nicht gleich Blut

Unabhängig von der Regelblutung können weitere Blutungen und Ausflüsse in unterschiedlicher Ausprägung und Länge vorkommen. Diese sind keineswegs normal, auch wenn viele davon betroffen sind. Vielmehr ist es so, dass Zwischenblutungen häufige Beschwerde sind, die auf viele verschiedene Ursachen zurückzuführen sein kann. Daher ist es, wenn du außerhalb deiner Periode Blutungen hast, immer ratsam, dies gynäkologisch abklären zu lassen. So bist du auf der sicheren Seite. Bei solchen Blutungen unterscheidet man zwischen tatsächlichen Blutungen und Ausfluss: Die sogenannte Schmierblutung, auch Spotting genannt, ist etwa ein bräunlicher Ausfluss. Wie stark und wie lange dieser vorkommt, ist unterschiedlich. Ausgeprägte Blutungen sind die Zwischen- oder Zusatzblutungen, hier fließt ebenfalls Blut aus der Vagina. Stärke und Dauer sind wie beim Ausfluss sehr unterschiedlich. Sowohl die Schmier- als auch die Zusatzblutungen werden unter dem Begriff Zwischenblutung zusammengefasst.

Wichtig:

Falls du plötzlich heftige Blutungen, sprich einen hohen Blutverlust hast, ist das ein Notfall und du solltest umgehend medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Wenn du dazu noch Schmerzen hast und dich geschwächt fühlst, solltest du dich sofort an den Notdienst unter der Nummer 112 wenden. Wenn du schwanger bist und eine starke Zwischenblutung hast, ist das ein Notfall, der umgehend abgeklärt werden muss. Zögere daher nicht und wende dich an den Notruf unter 112.

Ursachen hinter den Blutungen

Die Ursachen für diese Zwischenblutungen sind vielfältig und sollten medizinisch abgeklärt werden, um behandlungsbedürftige Erkrankungen und Infektionen auszuschließen. Anbei listen wir dir die häufigsten Ursachen für Zwischenblutungen auf:
  • Hormone Zumeist sind es Veränderungen in deinem Hormonhaushalt, die die Zwischenblutungen und Schmierblutungen auslösen. Das reicht von der Einnahme eines hormonellen Verhütungsmittels, über die Pubertät bis hin zu den Wechseljahren. Falls die Blutung etwa in der Mitte deines Zyklus auftritt, kann es sich um eine sogenannte Ovulationsblutung handeln. Diese tritt auf, wenn nach dem Eisprung der Östrogenspiegel sinkt und der Progesteronspiegel steigt.
  • Sexuell übertragbare Infektionen Einige sexuell übertragbaren Infektionen, kurz STI, äußern sich über Blutungen und Ausfluss. Dazu gehören Chlamydien, Trichomonaden und Gonorrhö. Hattest du ungeschützten Sex, solltest du dich auf jeden Fall in einer Praxis testen lassen. Mehr Infos dazu, bekommst du in unserem Beitrag zum Thema Chlamydien.
  • Erkrankungen Entzündungen der Eileiter oder in der Gebärmutter können sich mit Blutungen bemerkbar machen. Auch die Endometriose, Wucherungen in der Gebärmutter, äußert sich durch Zwischenblutungen. Zudem lösen gutartige Wucherungen, sogenannte Myome, oder gutartige Veränderungen an der Gebärmutterschleimhaut, etwa Polypen, Zwischenblutungen aus. Gelegentliche Zwischenblutungen können zudem erste Hinweise auf Gebärmutterhalskrebs sein. Bei Gebärmutterkrebs, Eierstockkrebs, Vulvakrebs und Scheidenkrebs zählen Zwischenblutungen zu den Warnhinweisen.
  • Psyche Empfindest du starke Emotionen, wie Stress, Trauer, aber auch Freude, kann das tatsächlich Schmierblutungen auslösen.
  • Eileiterschwangerschaft
  • Stoffwechselerkrankungen Eine Zwischenblutung kann auf eine Störung deiner Schilddrüsenfunktion oder auf Diabetes hinweisen.
  • Leber- und Nierenerkrankungen Diese stören unter anderem deinen Zyklus und das wiederum führt unter anderem zu Zwischenblutungen.

Zwischenblutung – was tun?

Wenn du einmalig eine Zwischenblutung hast, hat das wahrscheinlich einen eher harmlosen Grund. Trotzdem solltest du diesen abklären lassen oder bei deinem nächsten Kontrolltermin ansprechen. Sobald du Zwischenblutungen und Schmerzen hast, ist es empfehlenswert, das zeitnah untersuchen zu lassen. Bist du dir unsicher, helfen dir folgende Punkte:
  • mehrere Zwischenblutungen aufeinanderfolgend
  • häufiger Ausfluss
  • starke oder langanhaltende Blutungen
  • Schmerzen

Falls du erst gar nicht unsicher werden möchtest, helfen dir Vorsorgeuntersuchungen, wie etwa der PAP-Abstrich zur Krebsvorsorge, die du in deiner gynäkologischen Praxis vornehmen lassen kannst. Zudem gibt es sogenannte IGeL-Leistungen, die die Früherkennung erleichtern können. Welche es im Einzelnen in der gynäkologischen Praxis gibt, zeigen wir dir hier.