Mammografie – ab wann? wie oft?

Wenn du zwischen 50 und 69 Jahren alt bist, hast du eventuell etwas von der sogenannten Mammografie gehört. Diese Untersuchung ist als Screening Teil der gesetzlichen Krebsfrüherkennung in Deutschland. Was das genau ist und wie die Untersuchung abläuft, erfährst du hier.

In diesem Artikel:

Mammografie: Röntgenuntersuchung der Brust

Der Begriff Mammografie setzt sich zusammen aus dem lateinischen Wort mamma für Mutterbrust und dem griechischen Suffix -graphie für Aufzeichnung. Bei dieser Methode können Veränderungen im Drüsen-, Binde- und Fettgewebe der Brust sichtbar gemacht werden. Die Mammografie wird daher bei auffälligen gynäkologischen Befunden, etwa Knoten oder Verhärtungen im Brustgewebe, zur Abklärung durchgeführt.

Ab wann sollte ich zur Mammografie?

Außerdem ist die Mammografie eine Methode der Krebsfrüherkennung und gehört für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren in Deutschland zu den Dienstleistungen der gesetzlichen Krankenkassen.

Wie oft?

Das Screening kann alle zwei Jahre in Anspruch genommen werden. Zur Erinnerung schicken viele Krankenkassen eine Einladung zum Mammografie Screening an Frauen im entsprechenden Alter. Das Wort Screening bezieht sich hierbei auf die Früherkennung. In dieser Einladung stehen neben allgemeinen Infos auch ein Termin und die Adresse, wo dein Screening stattfinden wird. Das Ganze ist freiwillig, sprich wenn du hier keine Zeit haben, kannst du den Termin über die angegeben Infoadresse auf der Einladung verschieben.

Gibt es einen perfekten Zeitpunkt?

Der optimale Zeitpunkt für eine Mammografie ist während deiner Menstruation oder in der ersten Woche danach. Dies liegt daran, dass dein Brustgewebe weniger Flüssigkeit enthält und das Gewebe weicher ist. Falls du einen Befund abklären möchtest, ist der optimale Zeitpunkt irrelevant – Hauptsache so schnell wie möglich! Wenn du bereits in deiner Menopause bist, spielt der Zeitpunkt ebenfalls keine Rolle.

Der Ablauf der Untersuchung

Im Vorfeld der Untersuchung gibt es ein allgemeines Aufklärungsgespräch rund um die Mammografie. Hierbei geht es nicht um dich speziell, sondern um die Funktion und was bei dem Ablauf selbst zu beachten ist. Dazu gehört etwa der Hinweis, dass du kein Deodorant verwenden solltest, da dieses das Abbild verzerren kann. Zudem ist es gut, wenn du jeglichen Schmuck an Hals und Brustbereich ablegst. Das gilt auch für Piercings. Vom Besuch in der gynäkologischen Praxis weißt du sicherlich, dass es hier gut ist, wenn du Oberteile anhast, die du leicht ablegen kannst. Denn für die Untersuchung musst du etwa bis zur Taille unbekleidet sein. Die Mammografie wird von speziell ausgebildeten Röntgenassistenten mithilfe eines Geräts durchgeführt. Vor dieses stellst du dich mit nacktem Oberkörper und deine Brust wird auf eine flache Plexiglasscheibe gelegt. Mithilfe einer zweiten Scheibe wird die Brust so flach wie es geht zusammengedrückt. Verständlicherweise empfinden das manche Frauen als unangenehm oder schmerzhaft. Leider werden die Aufnahmen besser, je flacher die Brust ist. Nun werden zwei Aufnahmen gemacht, einmal von oben nach unten und dann noch eine schräg von der Mitte aus. Durch diese Vorgehensweise entstehen zweidimensionale Bilder in Schwarz-Weiß. Durch die unterschiedlichen Winkel können die medizinischen Fachkräfte im Anschluss die einzelnen Strukturen besser lokalisieren.

Wann bekomme dich die Mammographie-Ergebnisse?

Das Ganze wird bei beiden Brüsten durchgeführt und dauert insgesamt etwa eine Viertelstunde. Die Bilder werden von zwei unabhängigen Radiologinnen beurteilt und ausgewertet. Die Ergebnisse bekommst du nach rund sieben Werktagen. Das kann sich im Einzelfall natürlich schneller gehen oder länger dauern. Genauere Infos bekommst du bei deinem Termin.

Mammografie - ja oder nein?

Wie viele medizinische Untersuchungen hat auch die Mammografie spezielle Vor- und Nachteile. Durch die moderne Technik und deren Weiterentwicklung der Geräte sinkt das Strahlenrisiko auf ein Minimum. Trotzdem steigert jede Strahlung das Krebsrisiko – auch wenn das nur minimal ist. Weitaus schlimmer ist jedoch, wenn bei der Untersuchung etwas auffällig ist und abgeklärt werden muss - und die Betroffenen mit dem Krebsverdacht umgehen müssen, bis ein negativer Befund vorliegt. Diese falsch positiven Befunde belasten die Psyche. Falls die nachfolgende Biopsie dann die Diagnose (nicht mehr heilbarer) Brustkrebs ergibt, beeinflusst das die Lebensqualität nachhaltig. Dieses negative Wissen sorgt dafür, dass einige Frauen ganz klar sagen: „Das will ich gar nicht erst wissen“. Auch sollte man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen – die Mammografie bietet keinen Schutz für Brustkrebs. Denn leider kann Krebs auch zwischen den Mammographie-Terminen auftreten.

Deine Entscheidung

Wahrscheinlich erhoffst du dir eine klare Antwort, aber es ist leider so, dass du für dich entscheiden musst, ob das Screening für dich einen Mehrwert bietet. Wir geben dir lediglich die Infos, damit du rundum informiert bist und deine Entscheidung auf einer guten Grundlage treffen kannst. Besprich dich dazu am besten auch mit deiner gynäkologischen Praxis und wäge so die Vor- und Nachteile ab. Hierbei kann es auch helfen, wenn du dich mit Familie und Freunden austauschst, um deine Gedanken in Worte zu fassen.